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30. 12. 2021, Armin

Server-Side Tagging: Vor- und Nachteile

Server-Side Tagging ist seit der EinfĂŒhrung des Google Tag Manager Server im August 2020 eines DER Themen in der Webanalyse. Doch auch knapp eineinhalb Jahre danach wirft diese neue Tracking Technologie immer noch sehr viele Fragen auf. Lohnt sich der Umstieg auf Server-Side Tagging? Welche Vor- und Nachteile mĂŒssen Sie beachten?

Vor- und Nachteile des Server-Side Tagging im Überblick

Vorteile

Verbesserte DatenqualitÀt

100%ige Datenkontrolle

Erhöhte Website Geschwindigkeit

Nachteile

Fehlende Transparenz

Server-Kosten

Komplexe Integration

Welche Vorteile bietet Server-Side Tagging?

Vorteile wie “erhöhte DatenqualitĂ€t” und “100%ige Datenkontrolle” werden oft im Zusammenhang mit Server-Side Tagging genannt. Doch warum verbessert sich die DatenqualitĂ€t tatsĂ€chlich und welche Auswirkungen hat das auf Ihre Online Marketing Performance? Welche zusĂ€tzlichen Vorteile ergeben sich noch?

Die Vorteile von Server-Side Tagging im Überblick:

  • Verbesserte DatenqualitĂ€t
  • 100%ige Datenkontrolle
  • Erhöhte Website Geschwindigkeit

Verbesserte DatenqualitÀt

Dieser Hauptvorteil ist unserer Meinung nach der wichtigste Grund, warum man sich mit Server-Side Tagging beschÀftigen sollte. Durch eine korrekte Attribution der Conversions verbessert sich die gesamte DatenqualitÀt. Doch warum sollte bei aktuellen Tracking Setups die Attribution nicht richtig funktionieren?

Die Antwort liegt in der Funktion „Tracking Preventions“ von Browsern. Denn ITP, ETP & Co verhindern eine korrekte Kampagnenzuordnung der Conversions.

Was ist ITP & ETP?

ITP steht fĂŒr Intelligent Tracking Prevention und wird vom Safari Browser eingesetzt. Firefox hingegen nutzt ETP (Enhanced Tracking Protection). Auch andere Browser wie Microsoft Edge nutzen bereits diese Funktionen. Lediglich Chrome setzt diese Technologie aktuell nicht ein. Doch was bezwecken diese Tracking Preventions eigentlich?

Viele User wissen nicht einmal, dass sie im eingeschrÀnkten Tracking Modus surfen. Denn diese Funktion ist in den meisten FÀllen automatisch aktiviert. Die Browser wollen mit der Tracking Prevention dem User ein sicheres Surf-Erlebnis biete. Allerdings ungeachtet, ob der User aktiv einem Tracking via Cookie Banner zugestimmt hat oder nicht.

Konkret manipuliert die Tracking Prevention die Cookies, die fĂŒr das Web Tracking eingesetzt werden. Das Cookie von Google Analytics hat eine Standard Laufzeit von 2 Jahre. ITP verkĂŒrzt die Laufzeit auf 7 Tage, was erhebliche Auswirkungen auf die Wiedererkennung von Besuchern und die Conversion Attribution hat.

Conversions werden im Normalfall immer der ursprĂŒnglichen Quelle zugeordnet. Durch ITP erkennt Google Analytics nach 7 Tage die Quelle allerdings nicht mehr. Die Conversion wird somit dem Kanal „Direct“ zugeordnet. Nebenbei erkennt Google Analytics auch nicht mehr, dass dieser Besucher bereits vor 7 Tagen auf der Website war. Dadurch wird der User als „Neuer Nutzer“ und nicht als „Wiederkehrende Nutzer“ gespeichert. Der Report „Neue vs. Wiederkehrende Nutzer“ ist somit ebenfalls verfĂ€lscht.

Server-Side Tagging bietet die Lösung

Durch den Einsatz eines Tagging-Servers Àndert sich das Speicherverhalten von Cookies. Nun wird das Cookie nÀmlich nicht mehr direkt von Google Analytics gesetzt, sondern von dem Tagging-Server. Dadurch erkennt die Tracking Prevention dieses Cookie nicht mehr als Analytics Cookie. Als Folge bleibt die Cookie-Laufzeit unverÀndert bei 2 Jahren.

Ist das Datenschutz-rechtlich nicht bedenklich?

Hier können natĂŒrlich Datenschutz-rechtliche Bedenken aufkommen. Man umgeht durch eine Technologie eine Browser-Einstellung, die fĂŒr die Sicherheit des Users gedacht ist. Wir nehmen Datenschutz sehr ernst, haben dazu allerdings eine differenzierte Meinung.

Durch den Cookie Banner fragen wir den Besucher bereits aktiv, ob wir seine Besucherdaten aufzeichnen dĂŒrfen oder nicht. Willigt der Besucher ein, so haben wir auch das Recht, korrekte Daten zu speichern.

ITP, ETP & Co verfĂ€lschen diese Daten, die wir eigentlich erheben dĂŒrfen. Aus diesem Grund sehen wir keine Problem beim Datenschutz, wenn wir Server-Side Tagging einsetzen. Im Gegenteil: Durch die 100%ige Datenkontrolle können wir Datenschutz sogar in vollem Umfang ernst nehmen und umsetzen.

Conversions werden im Normalfall immer der ursprĂŒnglichen Quelle zugeordnet. Durch ITP erkennt Google Analytics nach 7 Tage die Quelle allerdings nicht mehr. Die Conversion wird somit dem Kanal „Direct“ zugeordnet. Nebenbei erkennt Google Analytics auch nicht mehr, dass dieser Besucher bereits vor 7 Tagen auf der Website war. Dadurch wird der User als „Neuer Nutzer“ und nicht als „Wiederkehrende Nutzer“ gespeichert. Der Report „Neue vs. Wiederkehrende Nutzer“ ist somit ebenfalls verfĂ€lscht.

100%ige Datenkontrolle

Denn ein weiterer großer Vorteil ist die absolute Datenhoheit. Wir können zu 100% selbst bestimmen, welche Daten wir an Google Analytics & Co weiterleiten möchten. Wir erheben einen Datenstream auf der Website, den wir an unseren Tagging Server schicken. Auf dem Server legen wir dann fest, welche Daten wir an welchen Anbieter schicken.

Dadurch ist es zum Beispiel möglich, dass wir IP-Adressen vollstĂ€ndig anonymisieren, bevor sie von Google Analytics erfasst werden. Auch andere Daten, die wir fĂŒr unsere Web-Analysen nicht benötigen, können wir fĂŒr die Weitergabe blockieren.

Wir sind also nicht mehr darauf angewiesen, dass Google die Datenschutzbestimmungen einhÀlt sondern können hier selbst Entscheidungen treffen. Somit können wir unserer Datenschutz-rechtlichen Verantwortung auch tatsÀchlich gerecht werden.

Erhöhte Website Geschwindigkeit

Ein großes Manko des aktuellen Tracking-Setups ist, dass immer mehr Tracking Pixel in die Website geladen werden. Jeder einzelne Tracking Code lĂ€dt im Hintergrund eine JavaScript-Bibliothek. Diese erfasst in weiterer Folge die Daten, wodurch die Website Geschwindigkeit sinkt.

Server-Side Tagging verschiebt diese Rechenlast auf unseren Tagging-Server. Die Website selbst erfasst nur noch einen Datenstream, den sie an unseren Server schickt. Hier findet dann jede weitere Datenverarbeitung statt. Die Website wird dadurch deutlich schneller, wodurch sich auch das Nutzererlebnis der Besucher deutlich verbessert.

Welche Nachteile entstehen durch Server-Side Tagging?

Bei der Wahl des richtigen Tracking-Setups mĂŒssen wir auch die Nachteile beachten, die diese Technologie mit sich bringt.

Die Nachteile von Server-Side Tagging im Überblick:

  • Fehlende Transparenz bei der Datenerfassung
  • Server-Kosten fĂŒr den Betrieb eines Tracking Servers
  • Komplexe Integration

Fehlende Transparenz bei der Datenerfassung

Durch die Verarbeitung der Daten am Server bleibt die Transparenz auf der Strecke. Als Außenstehender ist es nicht mehr möglich nachzuvollziehen, welche Daten tatsĂ€chlich an Google Analytics & Co weitergeschickt werden. Das kann zu Verunsicherung fĂŒhren und kann nach außen hin auch unseriös wirken.

Aus diesem Grund ist ein seriöser Umgang mit Daten sehr wichtig. Wir empfehlen, die tatsÀchliche Verarbeitung der Daten transparent auf der Website in der DatenschutzerklÀrung zu kommunizieren.

Wir nehmen seriöses Tracking sehr ernst und plĂ€dieren daher stark fĂŒr einen verantwortungsbewussten Umgang mit dieser Tracking Technologie!

Server-Kosten fĂŒr den Betrieb eines Tracking Servers

Durch den Betrieb eines eigenen Servers fallen laufende Kosten an. Je nach Traffic sind diese Kosten höher oder niedriger, weshalb es schwierig ist, vorab eine konkrete Kostenberechnung zu erstellen.

Vor allem diese Unsicherheit veranlasst viele Website- und Online Shop-Betreiber dazu, beim klassischen Tracking-Setup zu bleiben. Google bietet deshalb beim Google Cloud Server ein Server-Guthaben an. Dadurch kann man den Tag Manager Server in der ersten Phase kostenlos betreiben. So bekommt man ein GefĂŒhl fĂŒr die tatsĂ€chlichen Kosten und kann eine fakten-basierte Entscheidung treffen.

Komplexe Integration

FĂŒr eine saubere Implementierung des Tag Manager Servers ist sehr viel technisches Know-How erforderlich. Ohne Erfahrung und Vorkenntnisse zu diesem Thema ist es schwierig, dieses Setup alleine aufzusetzen. Wir empfehlen hier, Tracking-Experten zu engagieren, die sich um das Setup kĂŒmmern. Gerne unterstĂŒtzen wir Sie bei der Integration des Server-Side Taggings fĂŒr Ihre Website oder Ihren Online Shop.

Fazit

Aus unserer Sicht ĂŒberwiegen die Vorteile von Server-Side Tagging. Vor allem die verbesserte DatenqualitĂ€t ist fĂŒr eine nachhaltige Online Marketing Performance entscheidend. Unser Empfehlung ist daher, sich mit diesem Thema unbedingt nĂ€her auseinanderzusetzen. Gerne sind wir fĂŒr weitere Fragen fĂŒr Sie da und beraten Sie ausfĂŒhrlich.

Patrick Schoyswohl,
GeschĂ€ftsfĂŒhrer KlickImpuls GmbH
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